Vom Nebeneinander zum Miteinander - Gesunde Nachbarschaft

Aktive Gestaltungsmöglichkeiten lassen einerseits nachbarschaftliche Beziehungen entstehen, die das soziale Miteinander stärken und die psychosoziale Gesundheit der BewohnerInnen fördern, andererseits können sie langfristig zu einer hohen Identifikation mit dem Wohnumfeld bzw. dem Bezirk beitragen.

Durch Beteiligungsprozesse kann das Sozialkapital gesteigert werden, denn Beteiligung ist kein punktuelles Ereignis, sondern ein Prozess. Dabei entstehen Kommunikationsräume und Dialoge und die Nachbarschaft wird dadurch gestärkt. Besonders wichtig sind Beteiligungsmöglichkeiten von Personen und Gruppen, wie z.B. von Kindern oder Menschen mit niedrigem sozioökonomischen Status, die zwar von den Folgen bestimmter Entscheidungen betroffen sind, meist jedoch nicht über die Chancen verfügen, aktiv mitgestalten zu können.

Für die Zielgruppen des Moduls (Kinder bis zu einem Alter von zwölf Jahren, ältere Menschen (d.h. nicht mehr erwerbsfähige Frauen und Männer im Alter ab ca. 60 Jahren), sowie Familien im weitesten Sinn (z.B. Paare, Lebensgemeinschaften, mit Kindern, ohne Kinder, AlleinerzieherInnen, Stieffamilien, Patchworkfamilien, Regenbogenfamilien) stehen das Gespräch und ein offener und niederschwelliger Raum für Begegnung an erster Stelle. Es ist daher wichtig, dafür einen sicheren Rahmen bereitzustellen (z.B. zeitlich, räumlich und professionell besetzt), der sich im näheren Wohnumfeld befindet.

Sowohl offene als auch strukturierte Angebote sollen unterschiedlichen Zielgruppen, Aktivitätstypen, Bedürfnissen und Routinen gerecht werden und verschiedene Möglichkeiten, Aktivitätsformen, Phasen und Zeitpunkte für Einstiege in ein gemeinsames SEIN und TUN ermöglichen.

Das Projekt wird in ausgewählten Grätzeln in folgenden Wiener Bezirken umgesetzt: 2., 5., 6., 10., 15., 16., 20., 21., 22. 

 

Die zwei Umsetzungsvarianten des Projekts "Vom Nebeneinander zum Miteinander":

Das Umsetzungsvariante A: MachMit-einander - Gesunde Beziehungen aufbauen

  • BewohnerInnen werden dabei unterstützt, in Kleinprojekten zu zweit oder in Gruppen Aktivitäten und Interessen zu vertiefen und umzusetzen, die im Bereich gemeinsame generationenübergreifender Freizeitgestaltung (z. B. Bewegung, Theater, Musik, Tanz) und Lernen liegen können (z.B. ZeitzeugInnen-Projekte, Wissen weitergeben, Erfahrungsaustausch, Nachhilfe, Leseförderung).

Umsetzungsvariante B: RedMit-einander - Gesunde Ideen umsetzen

  • Diese Umsetzungsvariante fokussiert auf die Entwicklung demokratischer Gesprächsformate und lösungsorientierter Mitspracheprozesse. Diese Variante bringt damit die in beiden Formen angelegte Partizipationsarbeit auf eine weitere Stufe. Beteiligungskultur soll gemeinsam eingeübt und gelebt werden, soll auch bisher an Mitspracheprozessen weniger beteiligte BewohnerInnengruppen besser einbinden, nachhaltige Partizipationsstrategien entwickeln und Partizipationsstrukturen in den Bezirken fördern. 

 

Die "Gesunde Nachbarschaft" in der Corona-Krise

Die Corona-Krise stellte geplante Akivitäten der "Gesunden Nachbarschaft" auf die Probe. Rasch wurden weitere Formate für ein gutes Miteinander entwickelt. Das "Grätzel-Telefon" stellt nun eine wichtige Drehscheibe für Bewohner*innen im Grätzel dar, die Unterstützung benötigen oder als Grätzel-Buddies aktiv werden wollen. Zudem werden bis auf Weiteres auch digitale Formate für die Vernetzung mit Multiplikator*innen und Bewohner*innen genutzt.

 

Aktivitäten:

  • Kontaktaufbau mit lokalen Kooperationspartner*innen (z.B. Gemeinwesenarbeit, Vereine, Schulen, Kindergärten, etc.)
  • Einrichtung des Grätzel-Telefons als Drehscheibe für Hilfsangebote, Beteiligung und Aktivitäten in der Nachbarschaft
  • Befragungen und Interviews mit Bewohner*innen
  • Aufbau von Grätzeltreffs und Erzählcafés in allen Projekt-Grätzeln (zunächst digital oder Outdoor)
  • Partizipativer Aufbau von Lerntandems, Freizeitteams und Zukunftswerkstätten

Was ist ein Erzählcafé? Erklärvideo zum Erzählcafe des Erzählcafé-Netzwerks Schweiz

Erzählcafés in Zeiten von COVID-19 - Empfehlungen des Erzählcafé-Netzwerks Schweiz

Erfahrungsaustausch Erzählcafés - Austauschplattform des Erzählcafé-Netzwerks Schweiz

 

 

Für aktuelle Termine wenden Sie sich bitte an das Grätzel-Telefon der "Gesunden Nachbarschaft"

0664/618 98 34

Mo. bis Fr., von 9 bis 11 Uhr

Di. & Do., von 14 bis 16 Uhr

Oder per e-Mail an gesunde.nachbarschaft@wig.or.at 

 

Zur "Gesunden Nachbarschaft" auf der Website Wiener Gesundheitsförderung

 

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